Bipolare vs. unipolare Skalierung in dynamischen Netzwerkanalysen von Daten aus dem Ecological Momentary Assessment

In der Studie wurde untersucht, ob bipolar skalierte Antwortmöglichkeiten bei der Erhebung von Alltagserleben
(sogenannte Ecological Momentary Assessment, EMA) bessere Ergebnisse liefern als unipolare Skalen.
47 Studierende nahmen über fünf Wochen hinweg dreimal täglich an EMA-Befragungen teil – entweder mit unipolaren
(nur negative Ausprägungen) oder bipolaren (positive und negative Ausprägungen) Skalen.

Die Ergebnisse zeigen: Teilnehmende mit bipolarer Skalierung machten deutlich seltener Angaben auf oder nahe dem
Nullpunkt und zeigten insgesamt mehr Antwortvielfalt. Zudem ließen sich in ihren persönlichen Netzwerken
psychologischer Prozesse deutlich mehr bedeutsame Zusammenhänge erkennen.

Fazit: Die bipolare Skalierung verbesserte in der Studie die Qualität der EMA-Daten und ermöglichte
aussagekräftigere individuelle Netzwerkmodelle.

Quelle:
Nemani A, Hufschmidt B, Kohl V, Sendig L, Ebert M, et al. (2025)
Bipolar vs. unipolar scaling in dynamic network analyses of Ecological Momentary Assessment data.
PLOS ONE 20(3): e0314102.


https://doi.org/10.1371/journal.pone.0314102